Veranstaltungsbericht „Wege aus der Klimakrise“

2019/01/13

Am 23. Januar 2019 fand am Institut für Politikwissenschaft der TU Darmstadt eine öffentliche Podiumsdiskussion mit dem Titel „Wege aus der Klimakrise“ statt. Interessierte konnten sich hierbei ein Bild von den Positionen verschiedener Akteur*innen in der Klimapolitik machen. Organisiert wurde die Veranstaltung im Rahmen des Bachelorseminars zum Thema „Klimapolitik“ von Heike Böhler und Dorothea Schoppek gemeinsam mit einem studentischen Organisationsteam aus dem Seminar.

Vor knapp 100 Zuhörenden diskutierten auf dem Podium:

  • Lisa Badum (MdB und klimapolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen)
  • Sofia Ganter (Umweltausschuss Stadt Darmstadt)
  • Holger Klein (Geschäftsführer e-netz Südhessen bei entega)
  • Laura Zöckler (Vorstand Heidelberger Bürger*innen Energiegenossenschaft)
  • Alexis Passadakis (Aktiv bei Attac und bei Ende Gelände, Mitorganisator der ersten Klimacamps der Bundesrepublik)

Nach der Begrüßung durch das Moderationsteam, das aus Heike Böhler, Dorothea Schoppek und Maren Klein bestand, stellten die Diskussionsteilnehmer*innen sich und ihre jeweilige Institution bzw. Organisation kurz vor. Im Anschluss daran folgte die moderierte Podiumsdiskussion, bei der die Referent*innen zu Fragen wie „Mit welchen Problemen ist Ihre Organisation beim Klimaschutz konfrontiert?“, „Wo liegen die Herausforderungen für den Klimaschutz der Zukunft?“ oder „Wie gestalten Sie Klimaschutz?“ Stellung beziehen konnten. Es entstand eine sehr interessante und aktuelle Debatte, die sich vor allem um die Energieversorgung der Zukunft drehte.

Die Herangehensweise der Akteur*innen war hierbei unterschiedlich: Während Frau Badum als politische Vertreterin vor allem einen politischen und technologischen Wandel hin zu mehr erneuerbaren Energien forderte, vertrat Herr Passadakis immer wieder die Notwendigkeit eines vollständigen Systemwandels, um die Klimakrise rechtzeitig zu stoppen. Spannend war hierbei jedoch, dass Frau Badum mehrfach die komplementäre Rolle von Klimabewegung und institutionalisierter Politik erwähnte, die häufig als Gegenspieler betrachtet werden. Auf Herrn Kleins Einwand, es gebe viel Protest gegen den Bau von Windkraftwerken, erwiderte Frau Zöckler, dem könne durch aktive Einbindung der Bürger*innen wie in den zahlreichen deutschen Energiegenossenschaften entgegengewirkt werden. Frau Ganter bemängelte darüber hinaus die Untätigkeit der Bundesregierung im Ausbau der erneuerbaren Energien und die daraus folgenden Handlungseinschränkungen für Kommunen. Außerdem ermutigte sie das Publikum zu einem nachhaltigen Lebensstil. Ihr mache es Spaß, sich vegetarisch zu ernähren und im Second-Hand-Laden einzukaufen.

Im Anschluss bestand auch für das Publikum die Möglichkeit, Fragen an die Teilnehmer*innen zu stellen. Johannes Oltmanns vom Institut für Technische Thermodynamik lenkte das Thema von der Energie- hin zur Wärmeversorgung in Gebäuden und berichtete von innovativen Projekten an der TU. Dadurch wurden auch technische Aspekte eingebracht, die verdeutlichten, dass das Thema Klimaschutz nicht nur ein zentrales Thema für Politik und Gesellschaft, sondern auch für Wissenschaft und Technologie darstellt, somit also als echte „Querschnittsaufgabe“ betrachtet werden kann. Am Ende machten alle Diskussionsteilnehmer*innen noch einmal deutlich, dass Klimaschutz jeden Menschen betrifft und dass jede*r zum Klimaschutz beitragen kann.