Neues Forschungsprojekt: Beratungsbedarfe der öffentlichen Verwaltung zur Digitalisierung

08.05.2024

Bei der Digitalisierung der Verwaltung handelt es sich aktuell ohne Zweifel um das größte, langwierigste und am meisten diskutierte Reformvorhaben im öffentlichen Sektor. Ebenen- und parteiübergreifend versuchen politische Akteure, den deutschen Staat zu modernisieren, um ihn effizienter und bürgernäher zu machen

Dies umfasst Änderungen im bundesstaatlichen Kompetenzgefüge, sowie größere Gesetze, wie das Onlinezugangsgesetz. Dessen Ziele wurden zu großen Teilen noch nicht umgesetzt, obwohl das Gesetz aus dem vergangenen Jahrzehnt stammt.

Der steigende Handlungsdruck durch immer neue und weitergehende technische Innovationen, durch bundesstaatliche Verpflichtungen, sowie zuletzt insbesondere durch die Covid-19 Pandemie führt auch in Hessen zu verstärkter Aktivität. In der aktuellen Digitalstrategie des Landes Hessen von 2021 finden sich ambitionierte Pläne, die von den Mitarbeitenden und Beamten in den Behörden umgesetzt werden müssen. Dies setzt bei allen Mitarbeitenden und Beamten umfangreiche Kenntnisse, nicht nur technischer Natur, voraus, die gegebenenfalls vom staatlichen Arbeitgeber vermittelt werden müssen.

Dieses Projekt, gefördert vom Zentrum verantwortungsbewusste Digitalisierung (ZEVEDI) an der TU Darmstadt, setzt hier an. Mithilfe von leitfadengestützten Interviews mit Mitarbeitenden in der Kommunal- und Landesverwaltung Hessens sollen aktuelle Probleme bei der Digitalisierung und sich daraus ergebende Beratungsbedarfe identifiziert werden. Ebenso zielt die Untersuchung auf Faktoren, die die digitale Reform des öffentlichen Sektors hemmen. Die erhobenen Daten werden anschließend mithilfe einer qualitativen Inhaltsanalyse aufbereitet, um theoretische und handlungspraktische Schlussfolgerungen zu ziehen.