Neuer Aufsatz von Frank Gadinger, Gastprofessor am Institut

13.01.2021

Umstrittene Überwachung: Die Konzeptualisierung von narrativer Legitimitätspolitik anhand der Snowden-Kontroverse – neuer Aufsatz im European Journal of International Security von Frank Gadinger (mit Christopher Smith Ochoa und Taylan Yildiz)

Die Snowden-Kontroverse in den USA und Deutschland zum Thema Überwachung zeigt die Komplexität politischer Debatten im Zusammenhang mit Sicherheitspraktiken und stellt für die politikwissenschaftliche Forschung eine methodologische Herausforderung dar: Wie ist es möglich, diese Kontroversen kritisch zu beleuchten und zu untersuchen? Vor dem Hintergrund praxistheoretischer Forschungsansätze entwickeln Frank Gadinger (in Ko-Autorenschaft mit Christopher Smith Ochoa und Taylan Yildiz) einen konzeptionellen Forschungsrahmen um den Begriff der narrativen Legitimationspolitik (narrative legitimation politics). Anhand der Snowden-Kontroverse rekonstruieren sie, wie ein breites Spektrum politischer Akteure ihre konkurrierenden Legitimationsansprüche mit narrativen Elementen (bspw. Snowden als Verräter vs. Held) verbinden, um ihre jeweilige Position zu rechtfertigen bzw. die Situation zu kritisieren. Der Artikel verdeutlicht die Bedeutung und Macht von Narrativen in legitimitätspolitischen Kontroversen unserer Zeit, die sich auch in anderen Politikfeldern (Klimapolitik) wiederfinden.

Smith Ochoa, C., Gadinger, F., & Yildiz, T. (2020). Surveillance under dispute: Conceptualising narrative legitimation politics. European Journal of International Security, 1-23. doi:10.1017/eis.2020.23Der Aufsatz ist hierzu finden Mehr erfahren