Nadine Benedix als Visiting Fellow

Das bereits 1927 gegründete Hochschulinstitut ist eine der ältesten Einrichtungen für die Erforschung Internationaler Beziehungen in Kontinentaleuropa. Durch seine internationale Ausrichtung und die räumliche Nähe zu den Vereinten Nationen stellt es eine wichtige Adresse für die Erforschung der Dynamiken transnationalen Regierens dar.

Nadine Benedix wird sich während ihres Aufenthalts in Genf vor allem mit der Auseinandersetzung selbstorganisierter, arbeitender Kinder mit internationalen Normen gegen Kinderarbeit beschäftigen. Das internationale Verbot von Kinderarbeit gehört zu den Grundprinzipien der in Genf ansässigen Internationalen Arbeitsorganisation und ist durch zwei Kernarbeitsnormen dieser Sonderorganisation der Vereinten Nationen kodifiziert. Durch empirische Forschung sollen dabei Erkenntnisse über die Praktiken des transnationalen Netzwerks arbeitender Kinder in internationalen Normaushandlungsprozessen gewonnen werden.

Überdies wird sich Nadine Benedix am Global Governance Centre des Genfer Hochschulinstituts mit praxistheoretischen und kritischen Perspektiven zur Analyse von agency in den Internationalen Beziehungen auseinandersetzen. Dabei geht es vor allem um Ansätze zur Bearbeitung der grundsätzlichen Fragestellung ihrer Dissertationsarbeit, wie lokale Praktiken der Selbstorganisation mit der transnationalen politischen Kampagne des Netzwerks arbeitender Kinder gegen das bestehende Kinderarbeitsverbot in Verbindung stehen. Durch die Aufarbeitung von Möglichkeiten und Formen der politischen Selbstorganisation vermeintlich „regierter Akteure“ sollen so Erkenntnisse über ihre Rolle in und für (internationale) politische Prozesse gewonnen werden.

Das Global Governance Centre des Genfer Hochschulinstituts führt in diesem Kontext wegweisende Forschung zu internationalen Normdynamiken sowie zu dekolonialen Perspektiven in den Internationalen Beziehungen durch und bietet somit wichtige Impulse zur Ausgestaltung des Forschungsvorhabens.