Transnationales Regieren - Forschung

Forschungsschwerpunkte

Der Arbeitsbereich „Transnationales Regieren“ liegt an der Schnittstelle zwischen der traditionellen Analyse internationaler Beziehungen, der Forschung zu grenzüberschreitend agierenden gesellschaftlichen Akteure und einigen normativen Fragestellungen der politischen Theorie, insbesondere der Demokratietheorie. Verknüpft werden diese verschiedenen Stränge der Forschung durch die inhaltliche Schwerpunktsetzung des Arbeitsbereichs auf Fragen der Legitimität von Regieren jenseits des Nationalstaats. Legitimation als sozialer Prozess und Legitimität als dessen Resultat sind Phänomene, die sich durch die enge Verklammerung einer empirischen und einer normativen Dimension auszeichnen, und zwar in dem Sinne, dass im Konzept der Legitimität die empirische Geltung einer politischen Ordnung abhängig gemacht wird von normativen Erwägungen der Richtigkeit und Angemessenheit. Ausgehend von diesem Kernkonzept und einem ebenso empirisch-analytischen wie normativ-theoretischen Erkenntnisinteresse versuchen wir im Arbeitsbereich eine neue, kritische Perspektive auf die politische Bearbeitung grenzüberschreitender Probleme und Konflikte zu entwickeln. Begriffe wie „Global Governance“ oder „Weltregieren ohne Weltregierung“ werden hier nicht als neutrale Beschreibung eines empirischen Phänomens verstanden, sondern als diskursive Dimension eines politischen Projekts, in dem bestimmte, in einigen Fällen auch durchaus neuartige, institutionelle Lösungen zur Bearbeitung transnationaler Problemlagen propagiert werden. Diese institutionellen Vorschläge sind rechtfertigungsbedürftig und die Praxis ihrer öffentlichen Rechtfertigung, oft als Antwort auf öffentlich vorgetragene Kritik an ihnen, steht im Fokus des Forschungsinteresses des Arbeitsbereichs. Die aktuellen Forschungsaktivitäten finden schwerpunktmäßig in folgenden Projekten statt: